GESCHICHTE DES ALUMINIUMS:
Obwohl Aluminium in der Erdhülle nach Sauerstoff und Silizium das dritthäufigste Element ist, wird es seit 1886 mit der Erfindung des Elektrolyseverfahrens industriell gewonnen.
Aluminium kommt wie Eisen, Blei und Zinn, die ebenfalls oft verwendet werden, in der Natur in Form von Verbindungen vor. Sir Humphrey Davy gelang es 1807 zum ersten Mal, das Aluminium aus seiner Oxidverbindung zu trennen und zu gewinnen. Im Laufe der Zeit entwickelten Hans Christian Oersted, Friedrich Wöhler und Henri Saint-Claire Deville neue Verfahren zur Herstellung von Aluminium.
Die industrielle Herstellung von Aluminium begann mit dem Elektrolyseverfahren, das 1886 in den USA von Charles Martin Hall und in Frankreich von Paul T. Heroult unabhängig voneinander entwickelt wurde. Da dieses Verfahren heutzutage immer noch angewendet wird, wird das Jahr 1886 als Beginn der Aluminiumindustrie betrachtet.
Die Erfindung des Dynamos im Jahr 1886 durch Werner von Siemens und die Entwicklung des Bayer-Prozesses im Jahr 1892, bei dem K.J. Bayer Bauxit in Aluminiumoxid überführte, erleichterten die industrielle Aluminiumherstellung außerordentlich, so dass Aluminium nach Eisen das am zweithäufigsten verwendete Metall weltweit wurde.
EIGENSCHAFTEN VON ALUMINIUM:
Eigenschaften von reinem Aluminium:
- Chemisches Symbol: Al
- Atomzahl: 13
- Atommasse: 26,98 g/mol
- Kristallstruktur: Kubisch flächenzentriert
- Dichte: 2,6989 g/cm3 bei 20 °C
- Schmelztemperatur: 660 °C
- Siedepunkt: 2519 °C
- Schmelzwärme 94,6 cal/g
Die Eigenschaften von Aluminium machen zu einem idealen und wirtschaftlichen Material. Aluminium hat folgende Eigenschaften:
- Aluminium ist leicht. Es ist ca. ein Drittel so schwer wie Eisen mit dem gleichen Volumen.
- Die Oxidschicht, die das Aluminium mit Sauerstoff bildet, macht es besonders korrosionsbeständig gegenüber Wetterbedingungen, Lebensmitteln, vielen Flüssigkeiten und Gasen, die im Alltag verwendet werden.
- Aluminium ist stark reflektierend. Dank seiner silbrig-weißen Farbe ist es ein attraktives Material für die Innen- und Außenarchitektur. Das ästhetische Aussehen von Aluminium kann lange Zeit durch anodische Oxidation (Eloxieren) und elektrostatische Pulverbeschichtung bewahrt werden. Manchmal reicht schon die natürlich gebildete Oxidschicht aus.
- Die Festigkeit verschiedener Aluminiumlegierungen entspricht der Festigkeit von normalem Baustahl oder ist sogar höher.
- Durch seine Absorptionsfähigkeit kann Aluminium Stösse abdämpfen. Außerdem verringert sich seine Duktilität nicht bei niedrigen Temperaturen und wird nicht spröde, wie z.B. bei Stahl.
- Aluminium ist ein Metall, das sich leicht verarbeiten lässt, zum Beispiel kann es zu einer 0,01 mm dünnen Folie oder Draht verarbeitet werden.
- Aluminium hat eine hohe Wärme- und Stromleitfähigkeit.
- Aluminium kann mit allen Herstellungsverfahren wie Gießen, Schmieden, Walzen, Pressen, Strangpressen und Ziehen geformt werden.
- Durch unterschiedliche Zugfestigkeiten der Aluminiumlegierungen von 40- bis 540 N/mm2 bietet es optimale Lösungen für viele verschiedene Einsatzbereiche.
WAS IST STRANGPRESSEN?
Definition: Beim Strangpressen wird der Aluminiumbolzen (Rohstoff) in einem Rezipient mithilfe eines Stempels unter Druck durch die Werkzeugöffnung gepresst.
Das Strangpressen kann mit dem Ausdrücken von Zahnpasta verglichen werden.
GESCHICHTE DES STRANGPRESSENS:
Joseph Bramah entwickelte das Strangpressverfahren 1797 für die Herstellung von Bleirohren. Bis Thomas Burr in den 1820er Jahren die erste Presse mit Hydraulikantrieb verwendete, erfolgte das Strangpressverfahren durch Muskelkraft. 1894 entwickelte Alexander Dick das Strangpressverfahren für Kupfer und Messing weiter.